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Adonisröschen
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Von Küstrin-Kietz nach Letschin

Ausgangspunkt unserer Tagestour ist Küstrin-Kietz.

 

Auf dem Oderdamm (Oder-Neiße-Radweg) geht die Fahrt nach Bleyen.

 

Das ehemalige Schiffer- und Fischerdorf wurde im 15. Jahrhundert gegründet. Seine Lage, direkt an der Oder und der Warthemündung, macht es für Naturliebhaber interessant. Wer auf dem Europaradweg R1 durch Bleyen kommt, sollte sich ruhig ein wenig Zeit für das kleine Dorf mit seinen Ortsteilen Drewitz, Schaumburg, Neu- und Alt-Bleyen nehmen.

 

In den angrenzenden Oderwiesen kann man Pflanzen und Tiere entdecken, die an anderen Orten schon nicht mehr vorkommen. Im Sommer ist eine Begegnung mit Störchen sehr wahrscheinlich, denn in den feuchten Wiesen hinter dem Oderdamm finden sie reichlich Nahrung. Genießen Sie auf der Weiterfahrt auf dem Oderdamm die Unberührtheit der Natur, die Schönheit der Oderaue sowie die Flora und Fauna am Strom. Vorbei an Genschmar geht es über Sydowswiese nach Sophienthal. Im Rahmen der Trockenlegung des Oderbruches im Jahre 1766 wurde diese Gemeinde als Wollspinnerdorf gegründet.

 

Die Urwüchsigkeit der Natur an der Oder macht jede Wanderung zu Fuß oder mit dem Rad zu einer Erlebnistour. Und manchmal scheint es, als wäre eine der alten Sagengestalten des Oderbruchs lebendig geworden, von denen man einst in den Spinnstuben zu berichten wusste. Plätschert da nicht eine Nixe im Fluss? Oder streift die Roggenmuhme durch die Felder? Keine Angst, auch hier haben sich die einfachen Leute neben bösen Geistern ihre kleinen freundlichen Helfer erdacht.

 

Über Landstraßen, von Obstbäumen gesäumt, geht es weiter nach Wilhelmsaue.

 

König Friedrich Wilhelm I. ließ Anfang des 18. Jahrhunderts Vorwerke zur Lückenbebauung im Oderbruch anlegen. So entstand 1724 auch Wilhelmsaue als Vorwerk der königlichen Domäne Wollup. Heute ist das Dorf, das in seiner ursprünglichen Siedlungsform erhalten geblieben ist, ein Ortsteil von Letschin.

 

Die vielen alten Gebäude verleihen dem kleinen Ort einen ganz besonderen Charme. Im ehemaligen Schulhaus, heute das Landheim / Pension Wilhelmsaue, sind Jugendliche und Familien bestens untergebracht.

 

Ein Anziehungspunkt ist seit einigen Jahren die letzte erhaltene und funktionstüchtige Bockwindmühle des Oderbruchs. Einst drehten sich die Flügel von mehr als 100 solcher Mühlen im Oderbruch. Die Mühle von Wilhelmsaue war noch bis 1964 in Betrieb.

 

Über die Landstraße geht es zur letzten Station dieser Route, nach Letschin.

 

1336 erstmals urkundlich erwähnt, hat das Oderbruchdorf fast Kleinstadtcharakter. Der Schinkelturm auf dem Marktplatz, das Kirchenschiff fiel dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, grüßt schon aus der Ferne. Der Umriss des alten Kirchenschiffs ist in der Rasenfläche abgebildet worden.

 

Der Anger mit seinen vielen liebevoll sanierten alten Gebäuden, den Denkmälern und Geschäften lädt, wie auch der Fontanepark, zum Verweilen ein.

 

In Letschin betrieb der Vater des märkischen Dichters Theodor Fontane von 1838 bis 1850 eine Apotheke. Im Haus Birkenweg mit den Letschiner Heimatstuben wird daran und an manch andere Denkwürdigkeit aus der Geschichte des Ortes erinnert. Gern berichten die Letschiner, wie sie ihren "Alten Fritzen", das Denkmal auf dem Anger, vor Staat und Volkspolizei verbargen.

 

Doch auch im Umland von Letschin gibt es viel zu entdecken. Wer gern länger verweilen und erst am nächsten Tag weiter radeln möchte, findet freundliche Gastgeber. Sie können aber auch vom Bahnhof Letschin aus die Heimreise antreten.